Trockeneis
Trockeneis ist nichts anderes als gefrorenes Kohlenstoffdioxid (CO2). CO2 kennt man als Bestandteil der Luft. Dieses Kohlenstoffdioxid-Eis ist sehr kalt. Es hat ein Temperatur von -78,5° C. Erwärmt man es über diese Temperatur hinaus, geht es direkt in die Gasphase über; man sagt: es sublimiert.
Neben der Kühlfunktion, die heute noch im Zeitalter der Kühlsysteme eine Anwendung auf Transporten auf Schienen, der Strasse und in der Luft findet wird Trockeneis z. B. für Showeffekte genutzt. Dies erkennt man an Nebeleffekten, die als heruntersinkende oder am Boden schwebende Schwaden anzutreffen sind.
Trockeneis dient als Kälteträger beim weltweiten Vertrieb hochwertiger, wärmeempfindlicher Medikamente. Ohne den Einsatz von Trockeneis und einer entsprechen Isolierverpackung ist eine Distribution von thermosensiblen, kostspieligen Arzneimitteln, Diagnostika, Blut-, Plasma- und Pharmakonserven kaum denkbar.
Erst der Einsatz der Schaumstoffverpackung mit dem entsprechenden Isolierwert und das Produkt Trockeneis (CO2 in festem Aggregatzustand, Verdampfungstemperatur -78,64° C), in Form von Scheiben oder Pellets, ermöglichen einen gegen Wärme geschützten, schnellen, weltweiten Versand oft dringend benötigter Arzneimittel.
Selbst Transportwege, die eine Woche in Anspruch nehmen, können problemlos bei einer gehaltenen Temperatur von -20° C bewältigt werden. Für die Pharmaindustrie ergeben sich damit völlig neue, zukunftsträchtige Marktchancen.
Bei der Winterfütterung von Milchvieh wird Trockeneis während des Sommerhalbjahres in Silos (Flach- oder Hochsilos) Gärfutter (Silage) aus Futterpflanzen, wie Wiesengras, Luzernegras, Kleegras, angewelkten Hülsenfrucht- und Maispflanzen, Getreideganzpflanzen, Lieschkolbengras etc., zubereitet und haltbar gemacht (siliert). Es handelt sich hierbei um einen biochemischen Prozess mit dem Ziel, den trockensubstanzabhängigen pH-Wert der eingelagerten Futterpflanzen deutlich zu unterschreiten. Ausschließlich bewirkt wird dies durch Milchsäure, die wiederum von Milchsäurebakterien gebildet wird. Grundlage für die angestrebte Konservierung ist also die Erzeugung von genügend Milchsäure.
Das Pelletstrahlen, auch Trocken Eisstrahlen, Cryoclean, Cryoblast oder Dryiceblasting genannt, dient zum Reinigen von Oberflächen aller Art.
Als Strahlmittel werden Trockeneispellets eingesetzt. Diese reiskorngroßen, aus gepresstem Kohlensäureschnee (CO2 in festem Aggregatzustand) bestehenden Pellets werden in einem Druckluftstrom beschleunigt, prallen mit hoher Geschwindigkeit (teilweise Überschall) auf die zu reinigende Werkstoffoberfläche, unterkühlen diese punktuell und entfernen so die unerwünschte Verschmutzung oder Beschichtung.
Beim Auftreffen auf die Werkstoffoberfläche verdampfen (sublimieren) die Trockeneispellets schlagartig, so dass lediglich die abgetragenen Schmutzpartikel zu entsorgen sind. Im Unterschied zu alternativen Verfahren entfällt beim Pelletstrahlen das häufig umweltbelastende und kostenaufwendige Wiederaufbereiten oder Reinigen des Strahlgutes.
Herkömmliche Strahlverfahren nutzen ausschließlich die kinetische und mechanische Energie. Beim Pelletstrahlen tritt eine weitere Komponente hinzu, nämlich der thermische Effekt. Die punktuelle Unterkühlung der Werkstoffoberfläche bewirkt eine zusätzliche, thermisch bedingte Versprödung der anhaftenden Schmutzschicht. Ein Vorteil, der nicht nur zur Verkürzung der Reinigungszeit führt, sondern auch das Ergebnis verbessert.
Ein weiterer besonders geschätzter Vorteil besteht darin, dass das Pelletstrahlen nicht abrasiv wirkt. Die zu reinigenden Flächen werden also weder beschädigt noch angegriffen.
Das für diese Art des Strahlens erforderliche Anlagenequipment ist kompakt. Neben mobilen Pelletstrahl - Anlagen für manuelle Bedienung bietet der Markt auch solche, die automatisch arbeiten und daher in bestehende Betriebsabläufe integriert werden können.
Natürlich nicht zu vergessen sind Kleingärtner und Campingfreunde, für die das Trocken eis zum Kühlen von Speisen und Getränken verwendet wird und auf keiner Party fehlen darf.